Wir haben momentan im Bonner Makerspace eine kleine Ansammlung von wiederverwendbarem Elektroschrott zum Ausschlachten. Dort hab ich dann 3 alte CD-Laufwerke gefunden, die genau so alt sind wie ich und beschlossen, ihnen neues Leben einzuhauchen. Was draus wird? Ein CNC-Plotter!
Ein was?
Schon okay, ich kann die Verwirrung verstehen die bei den Leuten eintritt, die nie etwas von dem Begriff gehört haben. CNC steht für „Computerized Numerical Control“ also so viel wie rechnergestütze numerische Steuerung. Also ein verfahren was zum Steuern von Maschinen benutzt wird. Ein 3D-Drucker ist Beispielsweise so ähnlich aufgebaut. Wir haben drei Achsen die einen Kopf – ein Werkzeug im Raum bewegen. Eine CNC-Fräse hat zum Beispiel auch drei Achsen und als Werkzeug eine – Überraschung – Fräse. Solche Fräsen sind sehr solide gebaut und man kann oft tief in die Tasche greifen.
Natürlich habe ich nicht vor eine Fräse aus drei alten CD-Laufwerken zu bauen. Plan wird, dass der Plotter als Tool einen Fineliner hat mit dem er ein kleines Blatt Papier beschreiben kann. Selbstverständlich bin ich nicht der Erste, der auf so eine Schnapsidee gekommen ist und es gibt schon zahlreiche Beispiele im Internet – aber jeder baut seinen Kram anders zusammen! Also heißt es ausprobieren und testen. Welche Entscheidungen ich treffe und welche Hürden der Mechanik ich überwinden muss möchte ich in dieser kleinen, unregelmäßigen Reihe an Beiträgen zeigen. Genug Theorie und gelaber fürs Erste.
Auseinanderbauen, auslöten, aufheben
Der erste Schritt für mich war, die alten Laufwerke zu zerlegen und die einzelnen komponenten abzuschrauben. Und wer denkt, dass das einfach sei der hat sich geschnitten! Jeder hersteller baut sein Laufwerk leicht anders zusammen und benutzt andere Teile. Spaß und Abwechslung ist garantiert!
Nach einer gefühlten Ewigkeit war es dann soweit: die Einzelteile liegen auf dem Tisch. Da ich vorerst nur die Schienen mit dem Schrittmotor brauchte flog der andere Kram zurück in die Kiste und ich sah mir an was ich vor mir hatte: Dieser Schlitten bewegt normalerweise den Lesekopf im CD-Laufwerk und braucht deshalb einen Schrittmotor, damit er präzise gesteuert werden kann. Genau das, was ich brauche.
Die Grundplatform
Um alles auf irgendetwas draufschrauben zu können kamen mir zwei Abdeckungen der CD-Laufwerke welche beide gleichgroß waren als perfekte Plattform vor. Stellt sich nur die Frage, wie man die beiden Teile verschraubt. Die Lösung: Zwei Winkel an den Seiten. Da es solche Winkel aber nirgendwo gibt, hab ich am Computer ein Modell entworfen und mit meinem 3D-Drucker ausgedruckt.
Nach sechs Anläufen hab ich es endlich auf die Reihe bekommen, ein vernünftiges Bauteil zu entwerfen, auszudrucken und festzuschrauben. Die Schrauben die ich verwendet habe waren noch an den Laufwerken dran. Da mich die Aufkleber genervt haben, hab ich diese anschließend mit Reinigungsalkohol weg gewaschen.
Hier ist mein vorläufiges Ergebnis:
Wie geht es weiter?
Als nächstes brauche ich eine Lösung für die Befestigung des Betts, auf dem später das Blatt Papier liegen soll. Mehr dazu im nächsten Teil 😉
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Hallo, ich habe im WEB sehr viele Beiträge bezüglich dem Eigenbau eines CNC Druckers, mit alten CD Laufwerken studiert. Angesteuert, mit einem Arduino und H Brücken, mit dem IC L392D. Alle Beiträge werden gelobt aber sie sind voll von Anhängen mit dem Problem, dass das IC L392D heiss wird und dass die Motoren nach einer Weile stehen bleiben und nichts geht mehr. Natürlich, war das auch bei meinem Nachbau, der Fall.Ich könnte Hilfe für mein Projekt gebrauchen. Viele Grüße Steffen Kunkel
Hallo lieber Steffen!
Die L392D eignen sich meiner Meinung nach überhaupt nicht für die Schrittmotoren aus dem CD-Laufwerk. Wie dir bestimmt aufgefallen ist,
ist das Projekt ein bisschen (sehr) eingestaubt und ich hab nicht mehr wirklich viel dran weiter gearbeitet. Allerdings war für mich von Anfang an klar,
dass ich „richtige“ Treiber für Schrittmotoren benutzen will. Meine Wahl ist da auf ein GRBL-Shield für den Arduino Uno (V.4) oder den Arduino Nano (V.3) gefallen.
Der Vorteil gegenüber den L392D ist, dass du dort andere Chips einfach draufstecken kannst. Geliefert werden die Shields oft mit A4988 oder DRV8825 Treibern, welche
auch in 3D-Druckern zum Einsatz kommen. Da kann dann auch ein Kühlkörper drauf und der Strom lässt sich über ein Poti einstellen.
Ich hab‘ dir hier mal den Link zu so einem Kit herausgesucht, dass ich für eins meiner anderen Projekte verwendet habe: https://amzn.to/2ZzBDhx*
Hoffentlich konnte ich dir irgendwie helfen. Wenn nicht würde ich mich über einen weiteren Kommentar oder eine Mail sehr freuen!
Beste Grüße!
Noah
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